EZB-Institut warnt vor einer Immobilienblase

Die Entwicklung des Immobilienmarkts in Berlin

Die Immobilienpreise in Deutschland seien zu hoch, warnt der EU-Risikorat ESRB. Es wird vor Überbewertungen am deutschen Immobilienmarkt gewarnt und strengere Vorschriften für die Aufseher gefordert. Die Häuserpreise in städtischen als auch in ländlichen Gebieten seien stark angestiegen. Das bei der Europäischen Zentralbank angesiedelte Gremium warnte also vor zu hohen Preisen und einer möglichen Immobilienblase. Die Schätzungen deuteten auf eine Überbewertung in Deutschland hin.

Immobilien bis zu 40% über Wert?

Auch die Deutsche Bundesbank analysiert den Immobilienmarkt und die Preise. „Die Überbewertungen bei Wohnimmobilien nahmen zu“, schreiben die Analysten. Nach deren Schätzungen die Immobilienpreise im Jahr 2021 zwischen 15% und 40%  über dem Preis lagen, welcher durch soziodemografischen und wirtschaftlichen Fundamentalfaktoren angezeigt ist. 2020 lag die Überbewertung bei maximal 30%. So hat sich der Trend zu überteuerten Immobilien in deutschen Großstädten auch im letzten Jahr fortgesetzt, erläutert die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht.

Die Bundesbank warnt vor einer Immobilienblase

Warnung vor einer Immobilienblase

Seit längeren warnt die Bundesbank vor einer Immobilienblase. Grund seien die starken Preissteigerungen in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern. Dies alarmiert zudem auch den EU-Risikorat ESRB. Auf breiter Front stiegen die Häuserpreise hierzulande. Schätzungen deuteten auf eine "hohe und wachsende Überbewertung" hin. Die Empfehlung des EU-Risikorats spricht sich für eine Obergrenze bei den Immobilienfinanzierungen aus, eine Obergrenze für das Verhältnis von Kredithöhe zu Immobilienwert sollte nach Meinung der Ratsmitglieder eingeführt werden.

Finanzaufsicht Bafin bringt strengere Regeln auf den Weg

Strengere Regeln für Banken wurden seitens der Bafin bereits auf den Weg gebracht. Ein zusätzlicher Kapitalpuffer soll als Vorsorge von den Deutschen Geldhäusern angespart werden. Dies soll zur Absicherung möglicher Rückschläge, wie etwa bei einer Immobilienblase, dienen. Damit dürften die Kredite für potenzielle Käufer teurer werden. Die Interhyp beispielsweise rechnet mit einem Zinsniveau von 1,5% Mitte des Jahres, für 10 jährige Finanzierungen, dies macht zum derzeitigen Stand eine Erhöhung von 0,3Prozentpunkten aus. Zum 1. April soll zudem ein weitere Puffer eingeführt werden, der spezifisch Wohnimmobilien-Kredite absichern soll. Die Kreditvergabe wird für viele Interessenten dadurch sicherlich nicht leichter.

Fazit

Ein Immobilienkauf und ein Immobilienverkauf könnte sich in den nächsten Monaten damit etwas erschweren. Einerseits könnte es Probleme bei der Kreditvergabe geben, andererseits erhöhen sich nach voraussagen der Experten die Zinsen für die Immobilienfinanzierung. Die Käufer könnten gezwungen sein, vorsichtiger als bisher zu kaufen. Die Immobilienrallye nach oben könnte sich so langsam dem Ende neigen.