Viele Menschen wünschen sich ein Eigenheim. In den letzten Jahren haben sich viele diesen Wunsch auch verwirklichen können. Die Zinslage war für potenzielle Käufer gut, die Immobilienpreise zwar hoch, aber dennoch finanzierbar. Mittlerweile trauen sich aber schon mehr als 33 % der Deutschen nicht mehr, eine Immobilie zu kaufen. Grund: Die hohen Kosten. Das geht aus einer Studie des Instituts Rheingold im Auftrag des Kreditvermittlers Interhyp hervor, 2200 Deutsche wurden dafür zu ihrer Wohnsituation und ihren etwaigen Kaufabsichten befragt.
Was sind die Gründe?
Da potenzielle Käufer nicht nur Bestandsimmobilien kaufen, sondern auch viele einen Neubau bevorzugen, sind die Gründe vielseitig. Die hohe Situation, einhergehend mit der unsicheren wirtschaftlichen Lage aufgrund der Pandemie und des Krieges in Europa. Der Mangel an Baumaterial und die steigenden Baukosten aufgrund von Material- und Handwerkerengpässen, sowie nun in den letzten Monaten steigende Finanzierungszinsen. Dies alles sorgt für eine reelle Verteuerung von Immobilien. Derzeit liegen die Finanzierungszinsen bei rund 3%, im Sommer letzten Jahres lagen diese bei 0,9%. Diese Gründe schrecken ab.
Auch ist die Stimmung bei Menschen, die ein Eigenheim kaufen wollen, getrübt. Insgesamt möchten derzeit nur 68% in die eigenen 4 Wände ziehen. Das sind 4% weniger als im letzten Jahr. Für potenzielle Käufer wird es inzwischen ein Rennen mit der Zeit, denn die Zinsen könnten weiter steigen und so den Immobilienkauf weiter verteuern. »Wir sehen in unserer Beratung, dass einige Kunden aktuell neu kalkulieren müssen«, sagt Mirjam Mohr, Interhyp-Vorständin für das Privatkundengeschäft. »Etwa, indem sie beim Kauf Kompromisse bei der Immobilie eingehen. Wir sehen auch, dass der eine oder die andere vom Kaufvorhaben Abstand nehmen. Das ist aber nicht die Regel.«
Wie reagiert der Immobilienmarkt – Lohnt ein Eigenheim?
Auch die Großstädte verlieren in dieser Entwicklung deutlich an Attraktivität. Nur noch 13% der deutschen wollen in einer Großstadt kaufen. 57% möchten ins Umland und 30% in Klein- oder Mittelstädte. Dies zeigt sich derzeit in den Anfragen bei Immobilien. Wie Immowelt berichtet, sind die Anfragen auf Bestandsimmobilien gesunken. Es wird prognostiziert, dass in vielen Teilen Deutschlands die Immobilienpreise nachgeben werden. Für Berlin sind 3% prognostiziert. Die steigenden Zinsen und weitere Faktoren, könnten aber dennoch dafür sorgen, dass es sich immer weniger Menschen leisten könnten ins Eigenheim zu ziehen. Ein Kauf muss für die meisten nun wesentlich genauer kalkuliert werden. Ob es sich noch lohnt, ein Eigenheim zu kaufen? Das liegt in der jeweiligen Philosophie des Käufers. Eine Wohnung ist auch immer eine Altersvorsorge und die sinkende Nachfrage schafft auch Möglichkeiten.
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