Immobilienmarkt Deutschland Q2 2025: Nachfrage erreicht neue Höchstwerte – Ländlicher Raum wird immer attraktiver

Der deutsche Immobilienmarkt befindet sich aktuell in einer spannenden Phase. Nach einer ruhigeren Zeit erlebt der Häusermarkt einen echten Aufschwung: Die Nachfrage steigt kräftig, die Preise entwickeln sich stabil bis positiv, und immer mehr Menschen ziehen den ländlichen Raum dem Leben in den Großstädten vor. Das zweite Quartal 2025 zeigt deutlich, wie sich Wohnwünsche und Marktbedingungen verändern.

Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Wohnungen: Ländlicher Raum boomt

Die Nachfrage nach Eigenheimen steigt so stark wie seit 2021 nicht mehr. Vor allem Einfamilienhäuser sind wieder stark gefragt – mit einem Zuwachs von 11 % im Jahresvergleich. Neubauten legen sogar um 16 % zu. Diese Zahlen zeigen, dass viele Menschen ihre Wohnträume vom eigenen Haus realisieren wollen, nachdem die Pandemie das Leben vieler verändert hat.

Besonders interessant ist, dass nicht nur die Metropolen gefragt sind, sondern vor allem der ländliche Raum enorm an Attraktivität gewinnt. Dort ist die Nachfrage innerhalb eines Quartals um 8 % gestiegen – der stärkste Anstieg seit 2023. Diese Entwicklung verdeutlicht den Trend der Landflucht umzukehren: Ruhe, mehr Platz und ein bezahlbareres Wohnumfeld sprechen immer mehr Kaufinteressenten an.

Auch bei Eigentumswohnungen zeigt sich ein klares Bild: In den acht größten Städten stieg die Nachfrage im Vergleich zum Vorquartal um 5 %, im Umland immerhin um 4 %. Kreisfreie Städte profitieren ebenfalls mit einem Plus von 7 % im Quartal und 17 % im Jahresvergleich.

Preisentwicklung bei Bestandswohnungen: Köln und Stuttgart vorne

Die Kaufpreise für Bestandswohnungen entwickeln sich moderat, aber kontinuierlich nach oben. Deutschlandweit liegt der Durchschnitt bei 2.545 Euro pro Quadratmeter – ein Anstieg von 1,1 % im Quartal und 3,4 % im Jahr. Das ist ein klares Zeichen für eine nachhaltige Markterholung.

Regionale Unterschiede sind jedoch groß: Köln führt mit einem Preisanstieg von 1,6 % im Quartal und einem Quadratmeterpreis von 4.237 Euro. Stuttgart folgt mit 1,5 % Zuwachs und Preisen knapp über 5.000 Euro pro Quadratmeter. Frankfurt am Main liegt mit 5.261 Euro pro Quadratmeter auf Platz zwei der teuersten Großstädte für Bestandswohnungen.

Hamburg erlebt nur eine leichte Seitwärtsbewegung (+0,3 %), fällt damit aber im Preisranking auf den dritten Platz. München bleibt mit 8.706 Euro pro Quadratmeter unangefochten die teuerste Stadt, wächst allerdings moderat um 1,1 %. Berlin hingegen ist mit 4.737 Euro pro Quadratmeter fast halb so teuer wie München und hat ebenfalls einen stabilen Preisanstieg von 1,1 %.

Neubauwohnungen: Heterogene Entwicklungen in den Großstädten

Während der Bestand klar wächst, zeigt sich bei Neubauwohnungen ein gemischteres Bild. Die Preise steigen gesamtdeutsch um 0,9 % im Quartal und 1,6 % im Jahr, was auf eine leichte Erholung hindeutet.

In den Großstädten variieren die Entwicklungen stark: Hamburg gehört mit 6.749 Euro pro Quadratmeter und einem jährlichen Preisanstieg von 4,8 % zu den Gewinnern. Leipzig (+3,8 %), Köln (+3,6 %) und Berlin (+3,5 %) zeigen ebenfalls positive Trends. Berlin ist mit 6.696 Euro pro Quadratmeter im Neubau aber günstiger als Hamburg und Frankfurt am Main.

Anders sieht es in Düsseldorf aus, wo die Neubaupreise im Quartal um 1 % gefallen sind – eine Ausnahme unter den deutschen Großstädten.

Mietmarkt: Nachfrage und Preise steigen weiter – ländlicher Raum im Fokus

Auch auf dem Mietmarkt ist die Nachfrage ungebrochen hoch. Deutschlandweit ist die Nachfrage nach Mietwohnungen um 6 % gestiegen. Besonders stark wächst sie im ländlichen Raum, wo ein Plus von 9 % im Quartal verzeichnet wurde – der höchste Zuwachs seit 2023.

Die Suche nach Mietwohnungen in sogenannten B-Städten wie Bonn, Bremen oder Dresden hat sich seit 2021 mehr als verdreifacht (+210 %), ein klarer Hinweis auf die Verlagerung der Nachfrage weg von den Metropolen.

Die Angebotsmieten für Neubauwohnungen stiegen im zweiten Quartal um 1,7 % auf 13,04 Euro pro Quadratmeter. München ist mit 26,04 Euro pro Quadratmeter Spitzenreiter, gefolgt von Berlin mit 20,36 Euro. Die Mieten für Bestandswohnungen stiegen moderat auf 8,74 Euro bundesweit, in den großen Städten liegen sie bei 14,56 Euro.

Verlagerung der Nachfrage auf Städte der zweiten und dritten Reihe

Ein weiterer Trend ist die wachsende Bedeutung der Städte der sogenannten zweiten und dritten Reihe. Während die großen Metropolen (A-Städte) seit 2021 eine Nachfragesteigerung von 27 % verzeichnen, sind die Zahlen in B-Städten mit +210 %, C-Städten mit +135 % und D-Städten mit +191 % deutlich höher.

Das bedeutet: Immer mehr Menschen suchen nicht mehr nur in den großen Ballungszentren, sondern ziehen kleinere, regionale Städte in Betracht, die oft bessere Preise und mehr Wohnraum bieten.


Fazit

Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt sich 2025 robust und vielfältig. Die starke Nachfrage nach Einfamilienhäusern, insbesondere im ländlichen Raum, und die positive Preisentwicklung bei Bestandswohnungen bestätigen den Trend zu mehr Wohnqualität und Regionalität. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Wohnungen in Großstädten hoch, wobei sich die Kauf- und Mietpreise weiterhin auf hohem Niveau bewegen.

Für Kaufinteressenten und Mieter bedeutet dies, die eigenen Bedürfnisse genau zu prüfen und die regional unterschiedlichen Marktbedingungen zu berücksichtigen. Die Wohnraumsituation bleibt angespannt – die Suche nach bezahlbarem und attraktivem Wohnraum wird auch künftig eine Herausforderung bleiben

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