Tipps zur Immobilienfinanzierung

Der Traum vom Eigenheim lebt – doch bevor Sie sich Hals über Kopf in Besichtigungen und Angebote stürzen, steht eine zentrale Frage im Raum: Wie viel Haus kann ich mir leisten? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem von Ihrer finanziellen Situation und einer soliden, gut durchdachten Finanzierung. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre finanzielle Machbarkeit realistisch einschätzen und welche Tipps Ihnen bei der Planung Ihrer Immobilienfinanzierung helfen.


1. Haushaltsrechnung – der erste Schritt zur Realität

Bevor es um Kredite und Zinsen geht, sollten Sie genau wissen, wie viel Geld Ihnen monatlich zur Verfügung steht. Erstellen Sie eine detaillierte Haushaltsrechnung, die alle regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt.

Typische Ausgaben, die berücksichtigt werden sollten:

  • Miete und Nebenkosten (wenn noch relevant)
  • Versicherungen (Haftpflicht, KFZ, etc.)
  • Lebenshaltungskosten (Lebensmittel, Kleidung, Freizeit)
  • Mobilität (Auto, ÖPNV)
  • Rücklagen (z. B. für Urlaub, Reparaturen)
  • Schulden oder laufende Kredite

Tipp: Rechnen Sie konservativ. Unvorhergesehene Ausgaben kommen immer wieder vor – planen Sie Puffer ein.


2. Eigenkapital – je mehr, desto besser

Ein entscheidender Faktor für die Höhe Ihres möglichen Immobilienkaufs ist das Eigenkapital. Faustregel: Mindestens 20 – 30 % der Kaufsumme sollten aus eigenen Mitteln finanziert werden.

Beispiel:
Bei einem Immobilienpreis von 400.000 € sollten idealerweise 80.000–120.000 € Eigenkapital vorhanden sein.

Dazu zählen:

  • Ersparnisse auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto
  • Bausparguthaben
  • Wertpapiere oder Fonds (nach Abzug von Risikoabschlägen)
  • Schenkungen oder Erbschaften

Ein hoher Eigenkapitalanteil senkt nicht nur die Finanzierungskosten, sondern verbessert auch Ihre Kreditwürdigkeit bei Banken.


3. Finanzierung realistisch planen – nicht überfordern

Banken prüfen bei der Kreditvergabe Ihre Bonität und kalkulieren auf Basis Ihres Nettoeinkommens und Ihrer Ausgaben, wie hoch eine monatliche Rate sein darf. Eine bewährte Faustregel lautet:

Die monatliche Belastung (Rate + Nebenkosten) sollte nicht mehr als 35–40 % Ihres Nettoeinkommens betragen.

Rechnen Sie mit:

  • Zinsen (aktuell stark im Wandel – lassen Sie sich beraten)
  • Tilgung (meist mindestens 2 % p.a.)
  • Nebenkosten: Grunderwerbsteuer, Notar, Makler (zusammen 10–15 % der Kaufsumme)
  • Instandhaltungskosten bei Bestandsimmobilien

4. Fördermittel und staatliche Unterstützung nutzen

Viele Käufer unterschätzen das Potenzial staatlicher Förderungen. Prüfen Sie, ob Sie Anspruch haben auf:

  • KfW-Förderprogramme (z. B. für energieeffizientes Bauen/Sanieren)
  • Wohn-Riester
  • Regionale Förderungen auf Landes- oder Kommunalebene

Ein unabhängiger Finanzberater oder Ihre Bank hilft Ihnen, die passenden Programme zu finden und zu beantragen.


5. Langfristig denken – was ist in 10 Jahren?

Eine Finanzierung läuft meist über Jahrzehnte. Denken Sie deshalb langfristig:

  • Was passiert bei Familienzuwachs?
  • Können Sie Ihre Raten auch bei Jobverlust oder Krankheit zahlen?
  • Ist eine flexible Tilgung möglich?
  • Gibt es Möglichkeiten zur Sondertilgung?

Zukunftssicherheit und Flexibilität sind zentrale Punkte einer nachhaltigen Finanzierung.


Fazit: Klare Kalkulation ist der Schlüssel zum Eigenheim

Wie viel Haus Sie sich leisten können, hängt von vielen Faktoren ab: Einkommen, Eigenkapital, Lebensstil und Zukunftsplänen. Wer ehrlich kalkuliert und nicht über seine Verhältnisse finanziert, lebt später entspannter im Eigenheim. Lassen Sie sich professionell beraten und nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Möglichkeiten genau zu analysieren – es lohnt sich.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am News. Setze ein Lesezeichen auf den permalink.