Wohnen wurde in den meisten Ballungsgebieten in den letzten Jahren immer teurer. Grund waren vor allem z.B. im Falle Berlins, der starke Zuzug und die wenigen Verfügbaren Wohnungen. Die Zinsen waren niedrig und Immobilien ließen sich gut finanzieren. Nun, mit steigenden Energiekosten und steigenden Zinsen wird das Kaufen einer Immobilie immer teurer. Eine Bundesbehörde rechnet laut SPIEGEL Wirtschaft damit, dass dies zu sinkenden Miet- und Kaufpreisen führen könnte. Der Immobilienboom könnte also zu Ende gehen.
Wie steht es um den deutschen Immobilienmarkt?
Die letzte Dekade, ein ganzes Jahrzehnt, gab es den Trend der ständig steigenden Wohnungspreise in Deutschlands Städten. Der Immobilienmarkt war stabil und die Preise entwickelten sich positiv. Dies könnte sich nun ändern. Von »deutlich stagnierenden Elementen« spricht das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. »Der Boom mit immer weiter steigenden Preisen für Miet- und Eigentumswohnungen in den Städten ist vorbei«, sagt Referatsleiter Matthias Waltersbacher.
Das Ende vom Immobilienboom?
Der Grund dafür seien zum einen die anhaltende Corona-Pandemie, der Ukrainekrieg, steigende Energiekosten und die stark steigende Inflation. Dies alles wirkte die letzten 2 Jahre auf den Immobilienmarkt ein, auch wenn zu beginn der Corona-Pandemie eine Preisumkehr nicht zu erkennen war und gerade Eigenheime mit Garten gefragt waren, wirkt nun mehr auf den Markt ein. »Der Geldbeutel wird enger, die Nebenkosten steigen wieder deutlich an.« Es gibt dadurch weniger Nachfrage bei hohen Kaltmieten, die Preise würden nachgeben.
Wie Verhalten sich die Investoren?
Investoren könnten aufgrund der steigenden Zinsen, welche durch die Inflation befeuert wird, wieder vermehrt auf Anleihen setzen. Ein Experte der Deutschen Bank Research rechnet ebenfalls mit einem baldigen Ende des Immobilienboom, womöglich bereits im Jahr 2024. »In dem Moment, in dem Anleihen wieder attraktive Renditen abwerfen, könnte die Nachfrage nach Wohnimmobilien praktisch über Nacht kollabieren«, schreibt Volkswirt Jochen Möbert in einer Studie für das Finanzinstitut. Er rechnet zwar nicht mit einer »massiven Korrektur«, zumindest aber mit einem verhaltenen Preisrückgang.