Ein Haus zu bauen, kostete im November deutlich mehr als im Vorjahr. Die Wohnungsbaubranche befürchtet einen Einbruch in der Bautätigkeit, aufgrund der steigenden Baupreise.
Die Baupreise für neue Wohnhäuser steigen wieder stärker als erwartet. Dieses Ergebnis teilte das Statistische Bundesamt mit. Demnach war der Preis für den Bau eines konventionellen Wohngebäudes im November 16,9 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
Der Anstieg im Mai 2022 war so stark wie seit mehr als 50 Jahren nicht mehr. Im August gab es noch einen Zuwachs von 16,5 Prozent. Die Baupreise stiegen von August bis November um 2,5 Prozent.
Was sorgt für gestiegene Baupreise?
Die gestiegenen Kosten sind unter anderem auf die knappen und teuren Materialien zurückzuführen. Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 20,3 Prozent, Tischlerarbeiten um 19,5 Prozent und Betonarbeiten um 17,6 Prozent. Die Angaben beziehen sich auf die Bauleistungen am Bauwerk, einschließlich Mehrwertsteuer. Die deutsche Immobilien- und Bauwirtschaft hat bereits im Dezember vor einem „dramatischen Einbruch“ im deutschen Wohnungsbau 2023 gewarnt. Das Ziel der Ampel-Koalition, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen, sei „ein Wunschdenken“ hieß es in einem gemeinsamen Appell aus der Immobilien- und Bauwirtschaft. In den kommenden Jahren kann man froh sein, wenn es 200.000 Wohnungen werden.
Wie ist die Lage bei Bestandsimmobilien
Doch nicht nur die Baupreise sorgen für einen Rückgang. Auch die steigende Inflation sorgt dafür, dass Verbraucher und Investoren das Geld anders anlegen. Die derzeit schwierige Zinslage im Bereich der Baufinanzierung erhöht die Kosten ebenso. Wer bei rund 4 % Bauzinsen bauen möchte, muss einen beträchtlichen Teil Eigenkapital mitbringen. Bei den Bestandsimmobilien sieht es ähnlich aus: Laut den Immobilienportalen hat sich die Vermarktungszeit der meisten Immobilien schon erhöht. Die potenziellen Käufer haben dadurch eine größere Auswahl. Hier könnte der Trend aber in eine andere Richtung gehen. Fallende Preise. Doch die Mietkosten (inkl. Nebenkosten) machen das Wohnen in den meisten Großstädten in der momentanen Lage teurer. Fallende Immobilienpreise, bei weniger Neubau und weiterem starken Zuzug, könnte eine Mär sein.
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