Nunmehr als zwölf Jahre gingen die Immobilienpreise immer nur nach oben, und wir haben lediglich immer wieder spekuliert, dass es mal abwärtsgehen könnte. Nun sei es wohl tatsächlich so weit: Es sind fallende Preise zu erwarten.
Ursache für die schlechte Stimmung sind in erster Linie die gestiegenen und weiter steigenden Finanzierungskosten von Immobilien. Diese Wende läuft seit vergangenem Sommer. Zuletzt lagen die Bauzinsen für Kredite mit zehnjähriger Laufzeit bei fast drei Prozent – Anfang des Jahres war es noch rund ein Prozent. Somit bricht die Käuferschicht weg und es ist Unsicherheit am Markt.
Für Berlin und Frankfurt gehen Experten von fallenden Immobilienpreisen aus. Der Quadratmeterpreis von Eigentumswohnungen soll Ende des Jahres niedriger sein als aktuell. Für Frankfurt am Main wird ein spürbarer Rückgang von 5 Prozent erwartet: Der Angebotspreis geht voraussichtlich von 6.600 Euro pro Quadratmeter auf 6.260 Euro zurück. Auch in Berlin gibt das Niveau um 3 Prozent auf erwartete 4.890 Euro nach.
Als Berechnungsgrundlage dienen die Angebotspreise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre), die auf immowelt.de inseriert wurden. Mittels regressionsanalytischer Verfahren wurden Preisschätzungen für alle Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern unter Berücksichtigung des handelsüblichen Zinssatzes sowie der Entwicklung des Verbraucherpreisindex errechnet. Als Grundlage dient ein Zinssatz für 10-jährige Baudarlehen von 3,5 Prozent und eine Erhöhung des Verbraucherpreisindex auf 121 Punkte angenommen. Dazu kommt der Ukraine-Krieg.