Kommt die Wende am Immobilienmarkt bis Ende 2022?

Wende am Immobilienmarkt

Viele Experten sagen voraus, dass die Wohnungspreise in zahlreichen deutschen Städten im 2. Halbjahr dieses Jahres stagnieren oder sogar leicht sinken werden. Hierfür werden gleich mehrere Gründe aufgeführt. Nach jahrelang steigenden Preisen, soll nun also eine Wende im Immobilienmarkt folgen. Das Immobilienportal Immowelt prognostiziert: „Der Immobilienboom neigt sich dem Ende zu.“ Große Preissteigerungen seien nicht mehr zu erwarten. Dabei wurde die Prognose auf Städte in Deutschland mit mehr als 500.000 Einwohnern bewertet. Die Experten gehen davon aus, dass es in 10 von 14 Städten sinkende oder stagnierende Preise geben werde. Dies könnte die Wende am Immobilienmarkt bedeuten.

Welche Gründe könnten für die Wende am Immobilienmarkt sorgen?

Als Gründe werden verschiedene Faktoren angeführt. Die steigende Inflation, welche auch die Finanzierungszinsen steigen lassen könnte und aller Voraussicht steigen lassen wird, der Krieg in der Ukraine und die steigenden Baukosten. Gerade die steigenden Bauzinsen verteuern den Immobilienkauf für Interessenten und Banken bewerten die Immobilien aufgrund des Finanzierungsrisikos ehedem konservativer. Die Zinsen für einen Kredit mit 10 jähriger Zinsbindung lag am Anfang des Jahres bei ca. 1% mittlerweile geht die Tendenz Richtung 3%. Kosten welche der Käufer direkt zu spüren bekommt. Für viele potenzielle Käufer ist der Traum der eigenen 4 Wände damit in weite ferne gerutscht. Hier geht es zu unserem Zinsrechner.

Wende am Immobilienmarkt
Wende am Immobilienmarkt – Frankfurt könnte den größten Rückgang erleben. Experten gehen von -5% aus.

Wie sieht es mit den Immobilienpreisen in Berlin aus?

Für Berlin haben die Experten auch ein Ende des Booms in Aussicht gestellt. Ein Minus von 3% wird in der Hauptstadt erwartet. Die Unsicherheiten wegen des Mietendeckels hatten sich auf den Kaufmarkt übertragen und die Kaufpreise moderat steigen lassen. Die veränderten Rahmenbedingungen könnten nun für einen leichten Rückgang sorgen. Es wird derzeit zwar weniger gebaut, denn Materialmangel, steigende Baukosten und Zinsen sorgen auch hier für einen Rückgang der Neubauten, dies wirkt sich aber kaum auf die Preise für Bestandsimmobilien aus, oder zumindest weniger als die Faktoren die für das Ende des Immobilienbooms sorgen könnten.

Werden Luxusimmobilien die neuen Ladenhüter?

Wie die Experten von Immowelt schon beschrieben haben, könnte die Zeitenwende am Immobilienmarkt in Deutschland begonnen haben. Gerade in Bezug auf Luxusimmobilien in Großstädten spürt der Markt deutlich, dass die Preisrallye am Ende ist. Auch in diesem Segment ist es vor allem die Zinswende die für einen Rückgang von möglichen Käufern sorgt. Es wird mehr Eigenkapital benötigt und die Zinsen sind seit Jahresbeginn um rund 180% gestiegen. Baukredite mit 10 jähriger Laufzeit liegen derzeit bei ca. 2,8%. Im Vergleich zum Vorjahr bei leicht unter 1%.

Dies sorgt dafür, dass ein potenzieller Käufer wesentlich mehr Eigenkapital mitbringen muss. Dies schränkt die Käuferschicht aber deutlich ein. Die Vermarktungszeit verlängert sich. Hochpreisige Wohnungen gelten als Seismograf des Immobilienmarkts. Das Immobilienportal Immoscout hat die Preise für Immobilie über 10.000,00 EUR / m² bewertet und kam zu dem Ergebnis, das es mittlerweile 24% weniger Kontaktanfragen für solche Immobilien gab. Jetzt schon ein deutlicher Rückgang, der sich wahrscheinlich noch verstärken wird, wenn die Zinsen weiter steigen.