In der Eurozone ist die Inflation zuletzt gesunken. Die EZB ist jedoch noch weit von ihrem Inflationsziel entfernt. Die Währungshüter in Europa haben den Leitzins erneut um 0,5 Prozentpunkte angehoben und weitere Erhöhungen angekündigt. Um die hohe Inflation in der Eurozone zu bekämpfen, hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine weitere Zinserhöhung angekündigt. Der Leitzins der Eurozone steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 3 Prozent, das gaben die Währungshüter heute in Frankfurt (Main) bekannt. Es ist der fünfte Zinsanstieg in Folge. Die letzte Zinsanhebung der Notenbank erfolgte im Dezember um 0,5 Prozentpunkte. Das Zinsniveau in der Eurozone steigt auf den höchsten Stand seit Ende 2008.
Leitzins: Die nächste Erhöhung ist für März vorgesehen
Die nächste Erhöhung ist für März vorgesehen. Der Kampf gegen die hohe Inflation ist laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde noch nicht vorbei. Auf der Pressekonferenz in Frankfurt (Main) sagte sie, dass die EZB ihren Kurs beibehalten wird, die Zinsen kontinuierlich und signifikant anzuheben. Die Zentralbank hat für die März-Sitzung eine weitere Anhebung um 0,5 Prozentpunkte in Aussicht gestellt. Anschließend soll eine Bewertung des weiteren Kurses erfolgen.
Die Notenbanken Streiten
Wie hoch soll der Zinssatz noch steigen? Die EZB-Präsidentin Lagarde hat eine weitere Straffung der Geldpolitik angekündigt. Die Inflationsrate in der Eurozone verringerte sich im Januar auf 8,5 Prozent im Vergleich zu 9,2 Prozent im Dezember. Der Wert fiel den dritten Monat in Folge ab. Die Währungshüter geben noch keine Entwarnung, da die Kerninflation, die die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak herausgerechnet wurden, bei 5,2 Prozent verharrt. Die EZB fürchtet, dass sich die hohe Inflation verfestigen könnte und die langfristigen Inflationserwartungen aus der Spur geraten könnten.
Die EZB strebt mittelfristig eine Inflation von zwei Prozent an. Die EZB will die Zinsen kontinuierlich erhöhen, den Leitzins also weiter nach oben anpassen, sondern auf einem Niveau verharren, das restriktiv genug sei, um eine rechtzeitige Rückkehr der Inflation auf zwei Prozent zu gewährleisten, heißt es von der Notenbank. Lagarde kündigte an, dass man alle notwendigen Maßnahmen ergreifen werde.
Im Januar stiegen die Verbraucherpreise innerhalb eines Jahres um 8,5 Prozent
Weitere Schritte müssen folgen, um die Konjunktur anzukurbeln. Die jüngste Zinserhöhung der EZB trifft in der deutschen Wirtschaft und Finanzwirtschaft auf ein positives Echo. „Die Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte ist richtig, weitere Schritte in diesem Umfang müssen folgen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen. Die Aussicht auf eine Konjunkturerholung und die jüngsten positiven Wirtschaftsdaten erleichtern es der EZB, an ihrer Politik festzuhalten. „Eine robustere Wirtschaft wird die nächsten Zinserhöhungen besser verkraften“, fügte Asmussen hinzu, der früher als EZB-Direktor tätig war. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) bezeichnete die erneute Zinsentscheidung des EZB-Rats als unausweichlich: Tatsächlich steigt die Kerninflation weiter an, obwohl die Inflationsrate nur aufgrund leicht nachlassender Energiepreise zurückgegangen ist. Der Kampf gegen die Inflation ist noch lange nicht gewonnen.